Zwischenseminar und Unabhängigkeitstag

Dienstag, 07.03.2023

Inzwischen sind wir bereits seit 6 Monaten in Ghana. Es ist also Halbzeit und passend dazu stand ein Zwischenseminar für alle Freiwilligen aus Ghana an. Dazu reiste Melanie, unsere Koordinatorin, aus Deutschland an. Dieses Jahr wollte sie sich in Ghana etwas mehr Zeit nehmen, um verschiedene Partnerorganisationen von Bezev zu besuchen. Melanie besuchte auch uns und VOICE Ghana für drei Tage. Anna und ich zeigten ihr das Office und unsere Schulen. Abends sind wir dann zusammen in unsere lieblings-Bar gegangen. Melanie war vor einigen Jahren auch eine Freiwillige in Ho, weshalb sie viele Orte schnell wieder erkannte und uns den ein oder anderen Tipp für gutes Essen geben konnte.

Ab Montag sollte dann das Zwischenseminar in Cape Coast beginnen. Wir wollten das Wochenende davor nutzen, um Ruth, eine Mitfreiwillige, in Swedru zu besuchen. Dazu fuhren Anna und ich am Samstagmorgen früh los nach Accra um von dort aus weiter nach Swedru zu kommen. Nach einer langen Fahrt, kamen wir endlich bei Ruth an und ließen den Abend gemütlich in einer Bar ausklingen. Am nächsten Tag gingen wir gemeinsam mit Ruths Gastfamilie zu einer „Outdooring“-Feier. Ein sogenanntes „Outdooring“ ist ein Fest, bei welchem das Neugeborene nach einer Woche den Verwandten und Freunden vorgestellt wird. Da die erste Woche nach der Geburt die schwierigste und unsicherste für das Baby ist, bleibt es in dieser Zeit normalerweise im Haus. Auf der Feier selber wird dann auch der Name des Kindes das erste Mal bekannt gegeben. Am Abend besuchten wir dann noch Sarah und Rebecca in ihrer WG.

Sonntag ging es dann für uns fünf Freiwillige aus Swedru mit dem Trotro nach Cape Coast für das Seminar. Die Einheiten des Seminars belegten immer den ganzen Vor- und Nachmittag. Wobei es zum Glück genug Pausen gab, um im Meer zu schwimmen. Unser Hotel war direkt am Meer und wir waren in einer Art kleine Hütten untergebracht. Der Inhalt des Seminars beruhte viel auf Reflexion der bisherigen Zeit, Kolonialisierung und Entwicklungshilfe. Gemeinsam machten wir auch eine Exkursion zum Elmina-Castle, einer ehemaligen Sklavenburg. Dieser Ort ist sehr historischer Ort, hinter welchem viel Leid und Elend steckt. Dementsprechend waren wir danach alle sehr überwältigt.

Diese Woche in Cape Coast ging total schnell um und hat sich echt wie Urlaub angefühlt. Umso schwieriger war es dann, am Montag wieder in den Alltag zu starten.

Doch schon das nächste Wochenende hatten wir wieder mehr Zeit um uns zu entspannen. Am Montag, den 6. März wird jedes Jahr der Unabhängigkeitstag in Ghana gefeiert. Dieses Jahr war die nationale Feier bei uns in Ho. Dafür wurden schon seit Wochen alles in der ganzen Stadt vorbereitet. Am Montag kam dann der Präsident Nana Akufa-Addo zur großen Feier. Einige der Senior-Highschool Schüler*innen und Soldat*innen mussten für den Präsidenten marschieren. Zum Abschluss gab es noch eine Art Flugshow mit Helikoptern. Es war sehr interessant zu sehen, wie für den Präsidenten alles perfekt dargestellt wird, so wie er es gerne sehen möchte. Zum Beispiel ist das Stadion, in welchem die Feier stattfand noch nicht fertig und man musste über eine große Baustelle laufen um dorthin zu kommen, welche der Präsident natürlich nicht zu Gesicht bekam. Auch fuhren den ganzen Tag lang keine Tuktuks, da diese eigentlich in Ghana verboten sind… Auch in unserer Grundschule feierten wir einen kleinen Independence Day. Dazu sollten alle traditionell ghanaische Kleidung tragen. 

Strand Cape CoastPräsident Nana Akufa-AddoUnabhängigkeitstag in Schule (Lehrergruppenbild)