Berichte von 01/2023

Alle Wege führen nach Ho

Samstag, 07.01.2023

Am zweiten Januar gings dann also früh morgens mit dem STC-Bus (Reisebus mit Klimaanlage) nach Accra. Um dann von dort aus mit einem anderen Bus nach Ho zu fahren. Es dauert bei sowas dann doch immer länger, bis man einen freien Bus findet und dieser dann mal losfährt. Gegen Nachmittag sind wir dann in Ho angekommen. Nach einem kurzen Stopp bei mir zu Hause sind wir direkt auf den Markt los, um Stoffe für Lucas und Tims Anzug zu kaufen. Beim Schneider haben wir dann auch Bertha getroffen, die uns spontan nach Klepe eingeladen hat. An diesem Abend war in Klepe ein Fest bei welchem wir alle nochmal Boboobo (traditioneller Tanz) lernten.

Den nächsten Vormittag verbrachten wir auf dem Markt, wo wir neben Lebensmitteln auch noch Tim komplett neu einkleideten. Mit Godsway haben wir einen Spielenachmittag bei uns zu Hause gemacht. Und den Abend in einer unserer Lieblings Bars ausklingen lassen.

Für den Mittwoch haben wir uns mit Korsi und Bertha verabredet. Wir sind zusammen zum Wasserfall in Klepe gewandert. Da ja gerade Trockenzeit ist, ist nicht mehr so viel Wasser wie beim letzten mal im Wasserfall. Dadurch konnten wir auch an der Seite hoch steigen zu einem höheren Wasserfall. Insgesamt sind es drei Wasserfälle übereinander, welche alle in einer Art Plateau enden.

Vom obersten aus sind wir dann in einer großen Runde zurück zu Berthas Haus gefahren. Am Nachmittag sind wir spontan zum Tennisunterricht gegangen. Es hat wieder mal riesig Spaß gemacht und wir waren am Abend ganz schön platt.

Ca. eine Stunde von ho entfernt gibt es ein kleines Dorf mit einem Wald in dem rund 800 Affen leben. Diese Affen sind sehr zutraulich und wie der Guide so schön sagte: „solange deine Freunde, solange du Bananen hast“. Am Donnerstag sind wir mit Korsi und einer Bekannten von ihm in dieses Affendorf gefahren. Die Affen setzen sich einfach auf deinen Arm, schälen die Bananen und essen sie genüsslich. Vor Ort haben wir zufällig noch Paul und Gershon getroffen und sind dann mit den beiden zusammen durch den Wald gelaufen. Auf dem Rückweg haben wir noch einen spontanen Stopp in Amedzofe eingelegt. Dort kann man an die 250 Stufen runter steigen und dort einen Canopy walk besuchen. Die Hängebrücken sind direkt neben einem Wasserfall und man hat einen super Ausblick auf ins Tal hinein. Der steile Weg dorthin hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Am nächsten Morgen konnten wir noch vor unserer Abreise die Anzüge vom Schneider abholen. Danach hat uns Korsi zur STC-Station gefahren und die Fahrt ging wieder zurück nach Accra. Dort haben wir ein Hotel direkt am Flughafen gebucht. Von der STC-Station zum Hotel haben wir wieder ein Bolt genommen. Bolt ist eine Alternative wie Uber und ist hier relativ gut verbreitet. Da es so viele gibt, kann es schon mal passieren, dass man ausversehen ins falsche Auto steigt und der Fahrer einen nur ganz irritiert anschaut… Für den Abend haben wir uns zum Abschluss eine Massage gegönnt, bevor wir dann das letzte mal Essen und in eine Bar gegangen sind.

Den nächsten Morgen verbrachten wir hauptsächlich mit Koffer packen und dann spontan noch beim Friseur, um Lucas Haarschnitt etwas zu retten, nach einem etwas missglückten Haarschneideversuch.

Doch am Ende hat alles gut geklappt und die Beiden sind rechtzeitig im Flughafen gewesen. Es war wirklich ein unvergesslicher und schöner Urlaub.

Wassefall in KlepeAffendorfWassefall in Klepe

Irgendwo hinter Cape coast

Montag, 02.01.2023

Am 29. Dezember ging es dann also von Accra aus nach Cape coast. Unser Hotel war aber nicht genau in Cape coast sondern sogar noch hinter Elmina. Besser gesagt in Ankwanda. Einem sehr kleinen Dorf, dafür mit einem wunderschönen Strand. Netterweise hat uns der kleine Reisebus, mit unserem ganzen Gepäck, bis genau ans Hotel gefahren. Dort angekommen, mussten wir natürlich erstmal den Strand nutzen. Die Wellen sind dort echt ziemlich stark aber umso lustiger ist es dann eben auch zu versuchen, stehen zu bleiben. Nach dem Abendessen auf der Dachterrasse und einer intensiven Runde Monopoly sind wir total k.o. ins Bett gegangen denn am nächsten Morgen wollten wir direkt den Sonnenaufgang am Strand genießen.

Der nächste Morgen startete also sehr früh für uns. Um viertel vor fünf waren wir bereits am Strand. Alles dunkel. Das blieb dann auch erstmal noch für eineinhalb Stunden so. Gegen sechs Uhr ging die Sonne dann aber doch sehr schnell auf. Manche haben sich sogar den starken Wellen geopfert für das perfekte Foto. Danke an dieser Stelle an Tim… Nach dem Sonnenaufgang haben wir dann auch Ruth und Ben geweckt um zusammen frühstücken zu gehen und danach mit Fred (dem Tourguide vom Hotel) auf einen Trip zu starten. Nachdem wir Ben in Cape coast verabschiedet hatten, war unser erstes Ziel das Castle in Cape coast. Dies ist eins der rund 35 Forts an der ghanaischen Küste. Über mehrere hundert Jahre wurden dort rund 40 Millionen Sklaven gefangen gehalten, um sie dann nach Europa zu verschiffen. Wir hatten dort eine Führung, in welcher wir auch die Lager und das Gefängnis gesehen haben. Unvorstellbar sich damals dort aufhalten zu müssen. Aber umso wichtiger, dass es heute Weltkulturerbe und ein Museum ist.

Doch unsere Tour ging weiter. Danach machten wir uns auf den Weg zu einem der größten Nationalparks im Süden Ghanas. Im sogenannten „Kakum- Nationalpark“ kann man ebenfalls auf Hängebrücken über den Regenwald sehen. In einer gigantischen Höhe von über 50 Meter waren wir dann auch höher als die meisten Bäume und konnten den wunderbaren Blick genießen. Auch wenn die Konstruktion aus Leitern und Netz manchmal ganz schön geschwankt hat :)

Auf dem Weg zum Nationalpark liegt ein See, in welchem Krokodile leben. Dieser See hat auch ein Restaurant dabei, sodass wir uns entschieden, auf dem Weg zum Park, da eine kleine Mittagspause einzulegen. Die Krokodile sind dort zum Glück nicht eingesperrt und haben sich auch selbst dort angesiedelt. Dennoch greift der Mensch natürlich massiv in deren Leben dort ein, da die Krokodile täglich mehrmals mit Hühnchen gefüttert werden. Die Mittagsfütterung durften wir auch mitmachen. Das war schon ein komisches Gefühl, wenn ein Krokodil am anderen Ende deines Stocks knabbert.

Noch total k.o. vom vorherigen Tag wollten wir den 31.Dezember ganz entspannt am Strand verbringen, um für die Silvesterparty am Abend fit zu sein. Sylvester verbrachten wir auf einer großen Beachparty in Cape coast. Dort trafen wir auch Ben, Anna und Korsi. Pünktlich um zwölf gab es dann auch ein Feuerwerk und es wurde eine große Holzfigur angezündet. Die Stimmung war mega und da wir mit Fred gekommen sind, konnten wir auch gehen wann wir wollten.

Das neue Jahr starteten wir mit einer Bootstour in Elmina. Dort wurde uns alles Mögliche über den Schiffsbau der Kanus erklärt. Das sind meistens ganze Bäume, die dann innen ausgehöhlt werden. Die Kanus werden hauptsächlich zum Fischen benutzt. Besonders beeindruckend finde ich, dass die Fahrer keinen Kompass benutzen. Das einzige Mittel was sie zur Orientierung nutzen, ist die Flagge, welche vorne am Bug angebracht ist. An diesem Tag war es auch besonders heiß. Um so besser, dass wir uns nochmal im Meer abkühlen konnten. Am Hotelstrand ließen wir auch bei einem Lagerfeuer unsere Zeit in Cape coast und unseren Urlaub mit Ruth ausklingen.

Sehr früh am nächsten Morgen ging es für Luca, Tim und mich mit dem Bus nach Accra und von dort aus weiter nach Ho in meine Hood.

Sonnenaufgang am StrandKakum-Nationalpark